Deine Arbeitswelt

Ein undurchsichtiges, gefährliches Terrain für alle Beschäftigten ist die Arbeitswelt geworden. Permanent umgeben von Lug und Betrug, Ausbeutung sowie unberechenbare Gier der Arbeitgeber müssen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter jeden Tag das schlimmste befürchten. Unterstützt von der Politik konnten Arbeitgeber so Vollzeitstellen zu tausenden in prekäre Arbeitsplätze umwandeln, sodass kaum noch ein Arbeitnehmer davon seinen Lebensunterhalt bestreiten kann. Hierbei ist vor allem die Zahl der Leiharbeitnehmer im Jahr 2017 auf über eine (1) Million angestiegen, Tendenz steigend. Angeheuert über Zeitarbeitsfirmen müssen prekär beschäftigte Arbeitnehmer nun zu Dumpinglöhnen und unter unzumutbaren Arbeitsbedingungen für die Arbeitgeber knechten. Die Bundesagentur für Arbeit hat im Juli 2017 die aktuelle Entwicklung der Zeitarbeit in einer „Statistik/Arbeitsmarktberichterstattung“ veröffentlicht. Demnach gab es im Dezember 2016 in Deutschland unter anderem 51.700 Verleihbetriebe, von denen 11.300 den Schwerpunkt Arbeitnehmerüberlassung haben. Diese fungieren also als Zwischenhändler und liefern den Arbeitgebern permanent wechselndes Personal zum Schnäppchenpreis, wobei sich die Zeitarbeitsfirmen selbst auf Kosten der Leiharbeitnehmer bereichern. Aber auch sonst sind Arbeitgeber alles andere als vertrauenswürdig. Durch ihre maßlose Gier haben sie inzwischen den Blick für die Realität verloren. Sie fordern, verlangen immer mehr und immer hemmungsloser. Bei ihren festangestellten Beschäftigten nehmen die Arbeitgeber Lohndiebstahl im großen Stiel vor, indem diese viele unbezahlte Überstunden zusätzlich leisten müssen. Durch ihren Einfallsreichtum lassen sich Arbeitgeber immer skurrilere Methoden einfallen, um die arbeitende Bevölkerung zu unterjochen. Anprangernde Zeitungsartikel und Reportagen werden so zurechtgebogen bis sie passen oder schlichtweg dementiert werden. Die einst so starken Gewerkschaften fallen zunehmend ihren zahlenden Mitgliedern in den Rücken. Immer weniger wollen sie für die Beschäftigten in den Unternehmen tun. Lieber kooperieren die Gewerkschaften in sozialpartnerschaftlichen Verhältnissen mit den Arbeitgebern. Werden Arbeitsplätze abgebaut, werden immer weniger Streiks in Angriff genommen. Stattdessen sorgen die Gewerkschaften nur noch dafür, dass Arbeitsplätze „möglichst sozialverträglich“ abgebaut werden. Und das Ende der Fahnenstange ist noch längst nicht erreicht! So fordern Arbeitgeber bereits von der Politik die Flexibilisierung des Arbeitsschutzgesetzes. Damit Unternehmen ihre Mitarbeiter noch flexibler einsetzen können, soll die maximale Arbeitszeit nicht mehr pro Tag sondern die wöchentliche Höchst-Arbeitszeit festgelegt werden. Zudem wollen die Arbeitgeber von der bisher geltenden Mindestruhezeit von elf Stunden abweichen und fordern nun die Ruhezeit zwischen zwei Arbeitstagen auf neun Stunden zu begrenzen. Was dies für hart arbeitende Beschäftigte bedeutet kann sich jeder selbst denken. Was Arbeitgeber heute tun, ist ein großer Schritt zurück in die 30er Jahre, wo Massenarbeitslosigkeit, sinkende Löhne und wachsendes Elend herrschten. Wenn die Arbeitgeber von heute nicht endlich wieder zur Normalität zurückfinden, wachen wir eines Tages im Elend der Vergangenheit wieder auf…