Gewerkschaft Ver.di

Die ehemaligen Beschäftigten der deutschen DHL Home Delivery des LC Bremens sollten sich in 2017 selbst einen neuen Job suchen – so jedenfalls hatte es die Gewerkschaft Ver.di in Bremen den Beschäftigten noch vermittelt -, dabei war alles sogar noch erbärmlicher als man es von der Gewerkschaft sowieso schon kannte. Die Ver.di in Bremen schien es nicht einmal für nötig gehalten zu haben so zu tun als ob sie die Interessen der Beschäftigten vertreten würde. Üblich wäre es gewesen wenn die Gewerkschaft für die Beschäftigten eine Übernahme durch andere Deutsche Post/DHL Niederlassungen erreicht hätte, die teilweise sogar immer noch Personal suchen. Aber Pustekuchen, die Ver.di verteilte stattdessen lieber Musterbewerbungen damit man sich selbst bei dem Arbeitgeber wieder bewirbt der einen gerade erst gefeuert hatte! Was allerdings die Ver.di in Bremen vergessen hatte zu erwähnen ist die Tatsache das juristisch gesehen die langjährige Betriebszugehörigkeit der Beschäftigten verloren geht und die damit verbundenen finanziellen und rechtlichen Vorteile somit unter den Tisch fallen würden. Nach all dem was wir wissen und wie sich die Ver.di in Bremen verhielt müssen wir davon ausgehen das Ver.di über alles Bescheid wusste und mitgespielt hat, wobei die Betroffenen die letzten in der Kette waren die von dem Ergebnis der Mauscheleien erfuhren. Es spricht alles dafür das die Ver.di in Bremen dem Unternehmen zur Hand ging die Belegschaft lautlos und kostengünstig zu entsorgen. Wenn wir verstehen wollen warum man plötzlich so mit den Beschäftigten umging müssen wir genau hingucken. Es ist schließlich nicht so das wir es mit armen Unternehmen zu tun haben die knapp vor einer Pleite stehen, es handelt sich um Großkonzerne die als Global Player kaum mehr überblicken wie hoch ihre Profite eigentlich sind.

In der Logistikbranche: In Deutschland gibt es seit Jahren gewaltige Umbrüche, es ist ein Testfeld für Neuorganisation der Arbeit und Lohndrückerei. Das ehemalige DHL Logistikcenter im norddeutschen Bremen arbeitete als reines Subunternehmen von AMAZON. Es war ein echtes Scheinselbstständigkeitsverhältnis indem es keinen weiteren Auftraggeber gab. Das LC Bremen wurde zwar schon als “DHL Home Delivery” geführt, also als die Niedriglohntochter von DHL (gegen die sich auch der große Poststreik in Deutschland richtete), aber das Personal war großteils schon sehr lange in dem Unternehmen und somit einfach zu teuer für das Management geworden. Die Antwort, DHL hat den Vertrag mit AMAZON absichtlich nicht verlängert obwohl AMAZON diese Option für weitere zwei Jahre angeboten hatte. Dadurch konnte man alle Beschäftigten zunächst einmal auf die Straße setzen und wenn gewollt später wieder zu schlechteren Konditionen einstellen. Absurd wurde es allerdings in dem Moment wo das Ergebnis der Verhandlungen zwischen Gewerkschaft und Management geheim gehalten werden sollte und sogar mit rechtlichen Schritten gedroht wurde, wenn es veröffentlicht werden sollte!

Durch die deutschen Medien gingen Berichte über die ganzen Strategien die Belegschaften durch „Ausgliederung“ – oder „Outsourcing“ wie sie es nennen – zu spalten und in immer schlechtere Verträge zu pressen. Scheinselbstständigkeit und Werkverträge sind weitere Möglichkeiten für Lohndumping und sklavenähnliche Arbeitsverhältnisse. Den größten öffentlichen Wirbel gab es im Jahr 2015 als die Belegschaft in den Streik trat, um von der Billigsparte DHL Delivery zurück in den regulären DHL Konzern mit regulären Arbeitsverträgen zu kommen. Doch das hat Ver.di verhindert indem der Streik frühzeitig abgewürgt wurde bevor das wichtigste Streikziel erreicht worden war, so war die Ver.di in Bremen also im Ganzen bei diesem dreckigen Spiel dabei!…

Quelle > switzerland chefduzen.ch .