DHL & Deutsche Post am Limit

Deutsche Post als Arbeitgeber: Es ist der Druck von Oben – der sich allein für die Gewinne der Aktionäre interessiert – der massiv und sehr bewusst nach unten weitergegeben wird. Das Auslagern – die Arbeit mit Sub-Unternehmen, denen am Ende die Schuld zu geschustert wird falls die Skandalösen Bedingungen mal öffentlich werden – ist der billige Trick des Großkonzerns. Insider berichten das eine interne Software unter dem Kürzel IBIS den Leistungsdruck immer mehr steigere. Auch im Frachtgeschäft tobt ein erbitterter Preiskampf. So ist DHL-Freight eines der größten Logistik-Unternehmen weltweit. Im Auftrag von DHL-Freight arbeiten Fahrer von osteuropäischen Subunternehmen zum Teil unter menschenunwürdigen Bedingungen. Wir werden nicht müde zu wiederholen das diese Entwicklung auch von der Gewerkschaft Ver.di ermöglicht worden ist. Der Streik 2015 wandte sich gegen das Outsourcing und die Kollegen waren bereit für dieses Ziel weiterzukämpfen, doch Ver.di fiel ihnen in den Rücken und erklärte den Streik frühzeitig für beendet. Jüngste Entwicklungen zeigen, dass die Deutsche Post mit einer der schlechtesten Arbeitgeber in Deutschland ist. Immer mit dem Fokus auf Gewinnoptinierung ausgerichtet, schaft die Deutsche Post so zunehmend mehr prekäre Beschäftigungsverhältnisse. Zudem verteilt sie ihre Aufgaben überwiegend an Sub-Unternehmen, die für die mangelnde Qualität der Dienstleistungen verantwortlich gemacht werden. So hat die Deutsche Post inzwischen seinen Vertrieb vollständig an Sub-Unternehmen abgegeben. Obwohl außen noch Deutsche Post zu lesen ist, spiegelt diese sich innerlich nicht mehr wieder. In Deutschland betreiben nur noch Subunternehmen die Poststellen. Hierbei spielt es keinerlei Rolle, ob es sich dabei um Einzelhändler oder um größere Filialen der Postbank handelt. Die Deutsche Post hat ihr eigenes Filialnetz inzwischen vollständig abgebaut und sich bei selbstständigen Unternehmen in ganz Deutschland eingekauft. Während die Arbeitsbedingungen bei der Deutschen Post dramatische Auswirkungen angenommen haben, baut der Konzern auch weiterhin seine eigene Personaldichte ab. In Zukunft wird es so sein, dass die Deutsche Post zwar als Konzern weiterhin existiert, doch selbst kaum noch eigenes Personal haben wird. So braucht die Deutsche Post also nur noch geringfügiges Personal in der Verwaltung und alles übrige wird von Sub-Unternehmen erledigt. Diese Vorgehensweise erinnert stark an das US-amerikanische Unternehmen Subway, die lediglich Lizenzen vergeben, denen aber selbst kein einziges Subway-Geschäft gehört. Die Funktion der Geschäftsführung wird dann in Eigenverantwortung von Franchisenehmern übernommen…

Pilotprojekt der Deutschen Post: Bis Ende September 2017 testete die Deutsche Post in NRW, Saarland, Rheinland-Pfalz und in Hessen eine eingeschränkte Briefzustellung. Wurde die Post bisher an sechs tagen in der Woche zugestellt, sah das Pilotprojekt nur noch eine Zustellung um die Hälfte vor. Während die Deutsche Post diese Maßnahme mit dem Rückgang der Briefsendungen begründete, sprach die Gewerkschaft Ver.di hingegen von einem weiteren Versuch massive Einsparungen auf Kosten der Beschäftigten vorzunehmen und weitere Arbeitsplätze abzubauen. Ebenfalls warf die Gewerkschaft Ver.di der Deutschen Post eine Gefährdung der funktionierenden Infrastruktur vor. Obwohl in Deutschland eine flächendeckende Grundversorgung gilt, untergrub die Deutsche Post mit dem Pilotprojekt geltende Gesetze. Eine Einschränkung der täglichen Postzustellung ist jedoch ein Verstoß gegen die Post-Universaldienstleistungsverordnung, in der die Zustellung an sechs Tagen in der Woche gesetzlich verankert ist. Mittlerweile hat sich auch die Bundesnetzagentur als Aufsichtsbehörde der Post eingemischt, da sich immer mehr Verbraucher und Verbände beschweren. In den Beschwerden geht es vor allem um die Zustellung am Montag, diese würden an diesem Tag ausbleiben. Ein Testversand hat ergeben, dass nur Eindrittel der am Samstag versandten Briefe am Montag tatsächlich zugestellt wurden, die übrigen Zweidrittel wurden erst am Dienstag zugestellt. Die Deutsche Post hatte eine eingeschränkte Montagszustellung bestätigt. Die Post habe eine rein innerbetriebliche Maßnahme vorgenommen die sich lediglich auf die Sommerzeit – Ferienzeit – beschränkte, hieß es. Die Bundesnetzagentur und die Gewerkschaft Ver.di werden das Treiben der Deutschen Post auch weiterhin beobachten und zur gegebener Zeit handeln!

DHL, Verzweiflung sieht anders aus!: Nur die dümmsten Kälber folgen ihren Metzger ins Schlachthaus!, so jedenfalls muss man das derzeit bei den ehemaligen Beschäftigten der DHL Home Delivery sehen.

Was bisher geschah: Nachdem die DHL Home Delivery ihren Standort in Bremen zum 28. Februar 2017 geschlossen hatte und dadurch die gut 300 MitarbeiterInnen ihren Job verloren, versuchte die Geschäftsführung nur einen Monat später einige der ehemaligen Beschäftigten zu wesentlich schlechteren Konditionen wieder einzustellen. Grund für diese Verzweiflungsaktion war zum einen die Tatsache das eigentlich Leiharbeitnehmer den weiteren Ablauf des Paketzentrums im PZ in Bremen übernehmen sollten und zum anderen weil das Paketzentrum in Hemelingen nicht genügend eigenes Personal hatte, um besagtes Paketzentrum auch noch mit abzuwickeln. Doch die Leiharbeitnehmer weigerten sich, nachdem die ohnehin schon miesen Arbeitsbedingungen sich binnen weniger Wochen noch erheblich verschlechterten. So versuchte die DHL schließlich die ansässige Firma Kieserling zu beauftragen die Abwicklung des Paketzentrums im GVZ zu übernehmen. Doch siehe da, Kieserling hatte keinerlei Interesse und lehnte dankend ab. Mit größter Überzeugungskraft gelang es der DHL schließlich, wenigstens drei (3) ehemalige Beschäftigte davon zu überzeugen sich wieder neu bei der DHL einstellen zu lassen, natürlich zu wesentlich schlechteren Konditionen!

Update Nr. 1: Aktuell 16. Juli 2017 > Nun laufen die Telefone heiß! Während das Paketzentrum im GVZ Bremen mit immer größeren Problemen zu kämpfen hat, sucht die Geschäftsführung derweil nach einer Lösung. Bedingt dadurch das seit dem Weggang der ehemaligen DHL Home Delivery MitarbeiterInnen ein permanenter Beschäftigungswechsel durch Leiharbeitnehmer im Paketzentrum stattfindet, diese allerdings nicht mehr bereit sind sich den rauen Umgang gefallen zu lassen, läuft im Paketzentrum nicht mehr wirklich viel. Der permanente Mitarbeiterwechsel bringt dermaßen viel Unruhe in den Betrieb, sodass ein reibungsloser Ablauf der Arbeitsprozesse kaum noch möglich ist. So muss die Geschäftsführung mittlerweile ziemlich verzweifelt sein, da derzeit die Telefone bei den ehemaligen MitarbeiterInnen der DHL Home Delivery nicht mehr still stehen. Fast täglich wird von der DHL angefragt ob jemand seinen „alten Job“ wiederhaben möchte. Der Harken an der Sache ist nur: Die DHL will die angedachten Einstellungen zwar vornehmen, allerdings zu erheblich schlechteren Konditionen als wie diese bei der DHL Home Delivery gewesen sind. Diese skrupellose Taktik der DHL ist typisch und zeigt wie respektlos diese gegenüber ihren ehemaligen MitarbeiterInnen ist. Anstatt ihnen faire Konditionen anzubieten versucht die DHL sie auch noch gnadenlos über den Tisch zu ziehen und erwartet gleichzeitig das die MitarbeiterInnen freudestrahlend wieder zurückkommen, na dann!

DHL, wenn der Paketbote weiterfährt

Mit dem anhaltenden Boom im Online-Handel ist die Auslieferung der Päckchen und Pakete kaum noch zu bewältigen. Während die Arbeitsbedingungen bei der Post-Tochter DHL – die für das Paketgeschäft zuständig ist – erschreckende Ausmaße annehmen, kündigen immer mehr Beschäftigte von sich aus ihren Job. Die Gründe hierfür sind alarmierend, da viele Paketboten hoffnungslos überlastet sind. So müssen die Paketfahrer immer mehr Päckchen und Pakete zustellen, immer größere Gebiete abdecken und noch längere Arbeitszeiten absolvieren. Während Paketboten über ihre Ausrüstung, fehlende Arbeitskleidung, schlecht gewartete Fahrzeuge klagen, fuhr der Konzern Deutsche Post DHL Group Rekordgewinne von 3,5 Milliarden Euro im letzten Jahr ein. Und warum das alles? Nur weil die Paketsparte in knapp 50 Einzelgesellschaften – den DHL Delivery GmbHs – ausgelagert wurde und die Zusteller dadurch noch weniger Gehalt verdienen sollen. So verwundert es auch nicht das Paketboten zu immer gravierenderen Tricks greifen, um ihren Arbeitsalltag zu schaffen. Anstatt direkt an der Haustür oder beim Nachbarn werden Pakete oft gleich beim Kiosk nebenan abgeliefert. Auch werden Pakete zunehmend als „benachrichtigt“ markiert obwohl es keinen Zustellversuch gegeben hat. Traurig aber war ist auch: Immer mehr Paketboten fahren einfach an der Zustelladresse vorbei ohne eine Benachrichtigungskarte zu hinterlassen, dies ist vor allem der Fall wenn die Lieferadresse ein Hochhaus ist. Verschlimmert wird das ganze noch zusätzlich durch Sub-Unternehmen die von der Deutsche Post DHL Group beauftragt werden die Zustellung der Päckchen und Pakete noch kostengünstiger abzuwickeln. So kommt es oft genug vor das Päckchen und Pakete einfach falsch zugestellt werden oder diese sogar spurlos verschwinden…

Unbezahlte Arbeit bei der DHL

Der Druck auf die Arbeitsbedingungen des börsennotierten Konzerns ist allgegenwärtig. Die Blüten, die es treibt, sind skandalös. In Kiel gab es mehrere Fälle in denen man Paketzusteller unbezahlt arbeiten ließ damit diese den Job „kennenlernen“. Man nutzte die Unsicherheit von Migranten aus die sich mit dem deutschen Arbeitsrecht nicht auskennen. DHL wäscht seine Hände derweil in Unschuld, stellt die Subunternehmer mit denen die DHL selbst zusammenarbeitet als Sündenböcke hin!

Outsourcing macht es möglich: Dumpinglohn und unbezahlte Arbeit dank Subunternehmen, die DHL kann den Aktionären so sensationelle Gewinne vermelden. Verwunderlich ist allerdings das die Gewerkschaft Ver.di von solchen Machenschaften bei der Post nichts mitbekommen haben will. Offensichtlich interessiert sich die Gewerkschaft nur noch für ihre zahlenden Mitglieder? Ein Video auf YouTube dokumentiert die Aussagen eines Migranten! / zum YouTube – Video